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Von was du nicht alles glaubst..

Na, ihr Pimmler..

Ich konnte mal wieder nicht schlafen.
Und was mache ich so mit meiner unnötigen Vigilanz?
..man benutzt Fremdwörter. Man hat ja sowas wie einen pädagogischen Anspruch.
..manchmal.
Ich surfe im Netz rum und zieh mir so viele Informationen rein, bis mein Kopf platzt.
..das war metaphorisch. Wär suboptimal, wenn der platzen würde.

Ich bin über eine Seite gestolpert, auf der unzählige paranormale Phänomene gelistet und analysiert werden.
Kann man von halten was man will, ich fands amüsant was der Mensch so alles glauben kann.
Dann schoss mir durch den Kopf, dass es auch einige Mythen gibt, die nichts Übernatürliches an sich haben, sich aber auch hartnäckig halten.
Habe mir ein paar Weisheiten die so in der Gegend rumschwirren notiert und versucht sie zu bestätigen oder widerlegen.

#1 Der Mensch benutzt nur einen Bruchteil seines Gehirns
Richtig oder falsch?

Der Mensch schöpft nur 10% seiner Hirnkapazität aus. Meinetwegen 15%, 20%, 25% ..alle Varianten schon aufgeschnappt.
Ihr bestimmt auch.
Das ist quasi das Super-Öl in den Feuern der Sci-Fi – Gemeinde.
Und die Vorstellung ist ja auch nicht so schlimm.
Was könnte alles möglich sein, wenn ich alle Hirnzellen aktiviere?
Telekinese? Teleportation? Unendliche Einsatzmöglichkeiten die wir uns da ausmalen können.

Doof ist nur, dass das alles Quatsch ist.
Fazit: Biochemische Verfahren sowie PET- und MRI-Untersuchungen zeigen keinerlei inaktive Areale im Gehirn.
Woher das Gerücht stammt, weiss wohl keiner so wirklich.
Vermutet wird, dass es von irgendwelchen Quacksalbern stammt, die versuchen bzw. versucht haben hirnleistungssteigernde Mittelchen an den Mann zu bringen.
Deren Wirkung stellt sich aber wohl nur gefühlt ein.
Auch wenn es Menschen gibt, die nahezu metaphysische Wahrnehmungssteigerungen erreichen.
Z.B. weisse Mäuse sehen, die sonst keiner sieht.

#2 Der Mensch braucht mindestens 2 Liter Wasser pro Tag
Richtig oder falsch?

So ein Glas kühles Wasser ist nicht zu verachten. Aber muss ich wirklich 2 Liter davon trinken?
Mein Leben lang höre ich das schon und irgendwie glaube ich auch daran. Der Mensch braucht doch Flüssigkeit.
Und Flüssigkeit ist ein Stichwort.
Vermutlich geht der Ursprung, dieser Weisheit auf den Amerikanischen Nutrition Council zurück. Dieser riet den Bürgern zu viel Flüssigkeitsaufnahme.
Dabei schloss er allerdings die Flüssigkeit aus Gemüse, Früchten und anderen Getränken auch mit ein.

Fazit: Der Flüssigkeitsbedarf setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen.
Klimatische Bedingungen, Körpermasse, Konstitution und der Grad an Aktivität.
Zuviel Wasserzufuhr kann den Körper schädigen.
Gerade wenn man viel Schwitzt. Man entzieht sich Salz. Mehr trinken -> mehr Schwitzen -> mehr Salzverlust.
Die pauschale Behauptung einer bestimmten Menge hält keiner Überprüfung stand.
Der eine braucht mehr, der andere weniger und wir alle brauchen in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Mengen.

#3 Im Spinat ist viel Eisen
Richtig oder falsch?

Popeye, der Spinatmatrose hats vorgemacht und unsere Eltern haben uns das Grünzeug mit dieser Argumentation unterjubeln wollen als wir klein waren.
Aber ist da wirklich so viel Eisen in dem Kraut?
Gustav von Bunge ist dafür verantwortlich. 1890 hat er den Eisengehalt von 100g Spinat auf 35mg bestimmt.
Was soweit korrekt ist.
Knapp über ein Drittel ist also vom Eisengehalt belegt.
Aber 
..das war ein fettes Aber.
der wehrte Herr hat sein Experiment mit getrocknetem Spinat durchgeführt.
Dieser enthält zehn Mal mehr Eisen als das nicht getrocknete Grünzeug.
Das ging irgendwie sehr schnell in Vergessenheit.

Fazit: Frischer Spinat enthält kaum Eisen. Dazu kommt, das im Spinat enthaltene Eisen ist für die menschliche Verdauung noch nicht einmal verwertbar.
Spinat ist gesund. Die Argumente sind aber Vitamin-, Eiweiss- und Mineralgehalt und nicht das Eisen.

#4 Mobiltelefone sind ein Risiko in Krankenhäusern
Richtig oder falsch?

Interferenzen mit medizinischen Monitor-Geräten oder Herzstillstand weil der Schrittmacher ausfällt.
Alles schon gehört.
Skeptiker rufen deshalb regelmässig nach einem Handyverbot in Krankenhäusern.

Beweise oder dokumentierte Fälle von Schäden durch Mobiltelefone in Spitälern gibt es nicht.
Nirgendwo.
Auch kleiner Störfälle die auch schon mal durch die Medien getragen wurden können als anekdotisch abgetan werden. Das ist nichts Haltbares dran.
..Lügenpresse! Lügenpresse! chch
..tschuldigung. Musste sein.

Fazit: In experimentellen Studien nachgewiesen werden konnten lediglich kleinere Störfälle. Allerdings ist das Störpotenzial irrelevant klein und auch nur vorhanden, wenn gezielt vorgegangen wird.

Ein positiver Effekt von Mobiltelefonen in Krankenhäusern lässt sich hingegen leicht nachweisen.
z.B. können durch die verbesserte Kommunikation, Reaktionszeiten verkürzt werden.

Findest du sowas spannend?
Wie wärs mit einem zweiten Teil?
Kennst du auch Weisheiten, Gerüchte und Mythen?
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