Kategorien
FAQ und Kaffeeklatsch

Arbeitszeit reduzieren? #FragdenWotsefak

Na, ihr Pimmler..

Heute ein inoffizielles Frag den Wotsefak für Zwischendurch.

Aus beruflichen Gründen habe ich es unter anderem auch mit Personalmanagement zu tun und da tauchen immer mal wieder Ideen für eine Optimierung der Work-Life-Balance auf.
Was ich persönlich sehr wichtig finde.

Einer der Wünsche, welcher häufig kommt, ist die Reduktion der Tages- bzw. Wochenarbeitszeit.
30 Stunden -, 35 Stunden – Woche, da gibt es verschiedene Ideen.
Aus der Sicht des Arbeitnehmers klingt „6 oder 7 Stunden/Tag arbeiten, bei gleichem Lohn“ erst einmal sehr sympathisch.
Es lässt sich auch nicht abstreiten, dass es bei den meisten bestimmt positive Auswirkungen hätte.
Zumindest mittelfristig.
Warum komme ich ausgerechnet damit um die Ecke?
Heute muss wohl ein Artikel in der Zeitung gewesen sein.
Ich wurde von 2, 3 Mitarbeiterinnen darauf angesprochen.

Es gäbe doch eine Senkung der Gesundheitskosten, weniger krankheitsbedingte Ausfälle etc.
Man kennt die nicht abstreitbaren Argumente, welche dafür sprechen.
Bestimmt wären einige Betriebe auch in der Position, ein solches Arbeitsmodell zu stemmen.
Viele wohl aber auch nicht.
Da spielen viele Variablen eine Rolle und man kann nicht einfach pauschal sagen, dass das umsetzbar ist oder nicht.
Es steht und fällt zu einem grossen Teil schon einmal damit, ob Unternehmen mit Deadlines arbeiten, Schichtbetrieb führen müssen oder freier sind in ihrem Tagesgeschäft.

Bei uns herrscht Schichtbetrieb.
Das ist kein verhandelbarer Zustand. Pflege und Betreuung müssen 24h/d gewährleistet sein.
Die Beispiel-Station deckt ihr Tagesgeschäft mit 6 Mitarbeitenden ab.
Das entspricht 51 Arbeitsstunden/24h.
Dieselben Arbeitsstunden mit einem 6h-Modell abzudecken, benötigen 8.5 Mitarbeitende/d.
2.5 Mitarbeitende mehr pro Tag.
Das ist reine Mathematik. Schon klar.
Aber es reicht wohl um aufzuzeigen, dass die Ersparnisse durch eine Arbeitszeitreduktion, kaum die Mehrkosten für den erhöhten Personalschlüssel decken würden.

Man müsste natürliche genauere Prognosen erstellen bzgl. der Ersparnisse.
Aber Pi mal Daumen, müsste jeder Angestellte bei uns auf 15 – 25% seines Lohnes verzichten, wenn wir ein solches Modell einführen würden.
Und schon ist das Thema für die meisten wieder vom Tisch.
Geld wird halt leider noch immer über das eigene Wohlbefinden gestellt.

Wie seht ihr das?
Lieber weniger Lohn, dafür mehr Freizeit oder ist euch der Lohn doch wichtiger?
Oder abreitet ihr bereits mit reduziertem Pensum?
Lasst uns darüber quatschen.