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Das Leben und Ben

#23 Der rote Hoodie

Ich frage mich gerade, ob Edona schon immer so gut ausgesehen hat oder ob das neu ist? Ich mein, sie war nie hässlich oder so, aber irgendwas ist heute anders. Glaube ich…

Sie steht ein paar Meter vor mir und kramt einen Pullover aus dem Regal.

Wir sind bei Dan im Skateshop. Aus den Boxen dröhnt Green Day.

Sie trägt ihre neue Hose. Sandfarbene, weit geschnittene Chinos. Die sitzen so tief auf ihren Hüften, dass man den Bund ihres Slips sehen kann. Ihr Oberteil ist gerade so lang, dass es ihr ganz knapp nicht bis zum Hosenbund reicht.

Sie sieht ein bisschen so aus wie Sandra Nasić. Und die ist ziemlich cool. Ist das vielleicht der Grund, warum ich Edona gerade ziemlich anziehend finde? Weil ich irgendwie auf Sandra Nasić stehe? Ich hab den neuen Lords of the Boards Clip gesehen und sie ist einfach … lassen wir das.

Was es auch ist. Ändert nichts an der Tatsache, dass ich zur Abwechslung eventuell mal wieder was anderes als ihren Arsch anstarren sollte.

In dem Moment klopft mir jemand auf die Schulter und ich zucke zusammen.

«Was geht? Alles klar bei dir Ben?» Es ist Dan, der mich aus dem Nichts überrumpelt hat. «Alles klar … und bei dir?» stammel ich, während ich mich von dem kleinen Schock erhole. Dan nickt. «Bist du auf der Suche nach etwas oder hast du das bestimmte Etwas schon gefunden?» Er stupst mich an, grinst und zeigt auf Edona, die sich noch immer Pullover anschaut.

«Ich… äh… was? Nein… ich mein Ja. Ich wollte mir neue Schuhe kaufen.» Dan grinst noch immer. Noch debiler als vorher. «Dir ist klar, dass die Schuhe auf der anderen Seit sind? Aber ok… ich lass dich mal weiter kucken.» Er klopft mir auf die Schulter und läuft lachend davon.

Edona dreht sich zu mir. «Was ist denn da so lustig?» «Äh… nichts?» «Warum hat Dan dann gelacht?» Edona schaut mich fragen an. Ich zucke mit den Schultern. «Hey, der Pulli da hinten passt bestimmt gut zu dir. Ich gehe zum Regal, greife nach einem roten Hoodie, zieh ihn raus und halt ihn ihr hin. «Ja, der ist wirklich cool. Den probiere ich an.» Edona zieht ihn sich über, geht zum Spiegel in der Umkleidekabine und beginnt sich in verschieden Posen zu werfen. «Der steht dir.» «Ja, oder? Den will ich.» Sie lächelt.

Während Edona den Pulli über ihren Kopf zieht um ihn auszuziehen, rutscht ihr Shirt mit hoch und ich kann ihren BH kurz sehen. Er ist schwarz und der Stoff sieht ziemlich dünn aus. Ich bilde mir ein, die Abdrücke ihrer Nippel zu erkennen. Schon ist der Pullover wieder aus- und ihr Shirt nach unten gezogen. Sie schaut mich skeptisch an.

«Hast du mir gerade auf die Brüste gekuckt?»

Ich antworte leicht verlegen «Vielleicht? …wär das schlimm?» Ich seh ihr an, dass sie nachdenkt. «Nein. Nicht schlimm …nur bisschen komisch.» «Tut mir leid …das war nicht wirklich mit Absicht.» «Alles gut. Bei dir stört es mich nicht so wirklich, wirklich …denke ich.» Betretenes Schweigen macht sich breit.

«Oh so ein Mist…» murmelt Edoan vor sich hin. «Was ist denn los?» «Der Pulli kostet 69.- und ich habe nur noch so um die 30, 40 …glaube ich.» Betrübt stopft sie den Pullover zurück ins Regal.

«Ich hol mir jetzt ein Frust-Eis. Kommst du mit?» Edona sieht mich fragend an. «Ich… geh schon mal vor. Ich muss Dan noch kurz was fragen.» «Ok. Wir treffen uns nachher unten beim Brunnen …aber ich werde dann halt schon ein Eis haben. Ätsch!» sie streckt mir die Zunge raus, grinst und schlendert davon.  

Ich kram mein Geld aus meiner Hosentasche und zähle es zusammen. Das reicht locker für den Pullover.

Ich zieh den Hoodie wieder aus dem Regal und gehe zu Dan an die Kasse.

«Kapuzenpulli? Dachte du willst Schuhe?» Dan grinst schon wieder so dämlich. Ich glaube, er kann einfach nicht anders. «Der ist nicht für mich.» sag ich und drücke im das Geld in die Hand. Er kramt das Wechselgeld aus seiner Kasse und reicht es mir über den Tresen. «Willst du eine Tüte?» Ich schüttle den Kopf. «Danke.» Ich schnapp mir den Pulli und geh aus dem Laden.

Ein paar Meter weiter sitzt Edona auf dem Rand des Brunnens und hat sich in der Zwischenzeit wirklich schon ein Eis geholt. Ich geh zu ihr hin und gebe ihr den Pullover. Sie schaut mit verdutzt an. «Du hast mir den Hoodie gekauft? …du hast ihn doch bezahlt, oder?» «Ja, der ist offiziell gekauft. Und ja, ich habe ihn für dich gekauft.» «Warum?» «Wie warum?» «Warum hast du mir den gekauft?» «Na, weil du ihn wolltest …und ich dich mag …und ich wollte ihn dir halt einfach kaufen …nimm ihn als Geburtstagsgeschenk oder so.» Edona schaut mich an und lächelt. «aber ich habe doch erst in ein paar Monaten Geburtstag …Weihnachten ist vorher auch noch.» «Na, dann nimm ihn halt als Weihnachtsgeschenk.» Edona steht auf, nimmt mich in den Arm und gibt mir einen Kuss auf die Wange. «Danke, Ben. Hab dich lieb.» Ich drück sie, löse mich dann aus der Umarmung und gehe weg. «Hey, wo willst du denn jetzt hin?» ruft sie mir hinterher. «Ich muss etwas gegen die ungerechte Eisverteilung hier unternehmen!» rufe ich ihr grinsend zu und gehe weiter in Richtung Eisdiele.

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Info: Das Leben und Ben

Das Leben und Ben

Ein Projekt, dass ich hiermit starte.
Ich weiss noch nicht wo das ganze hinführen und enden wird.
Es soll eine Geschichtensammlung werden, die als ganzes zu einem Roman verschmelzen kann.

In kleinen Happen werde ich hier Stück für Stück veröffentlichen.
Wenn euch gefällt was ich hier treibe, lasst es mich wissen.
..wenn nicht. Behalt es für dich. Ich geh nur auf konstruktive Kritik ein.

Hier gehts zum Prolog.

Ich würde mich über Inputs und Ideen freuen.

Hier oder über das Formular.

 

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Kapitel 1 – #1 «Wenn ich ehrlich bin, war ich schon immer bisschen in Edona verknallt.»

Hi. Ich bin Ben. 16 Jahre.

Es ist Sommer 1998, ich bin ziemlich angetrunken und versuche gerade meinem besten Freund Jasa zu erklären, dass seine Schwester und ich letzte Nacht gefickt haben.

Zugegeben, es gibt bessere Gegebenheiten, um ihm das zu verklickern, als besoffen im Club.

Sonntagnachmittag im Proberaum, nachdem er die dritte Bong angeheizt hat zum Beispiel.

Denke er wäre dann entspannter.

So «Hey übrigens, ich hatte Sex mit Edona. Macht dir doch nichts aus oder?»

Verdammte Grütze. Warum habe ich das denn überhaupt gemacht?

Ich meine klar, es gehören immer Zwei dazu … aber eben.

Obwohl, ich weiss ja nicht wie er reagieren wird.

Vielleicht fasst er es ja wirklich ganz ruhig und sachlich auf.

Vielleicht.

Ich sehe, wie sich seine Augenlider schliessen, seine Stirn runzelt und seine Kiefermuskulatur anspannt.

Wem mach ich was vor.

Mit der Schelle hätte ich rechnen können.

Er setzt zu einer zweiten an, aber ein Security stellt sich vor ihn.

Irgendwas von wir sollen uns benehmen bla bla.

Jasa beleidigt die Mutter des Türstehers und fühlt sich wohl gerade sehr witzig.

Er schaut am Oberarm des bulligen Kerls vorbei zu mir und grinst sich ein Loch in die Visage.

Ich muss auch lachen und stimme mit ein.

Edona, die das ganze beobachtet, fasst sich an die Stirn und schüttelt den Kopf.

Zugegeben, das stelle ich mir nur vor.

Sie steht hinter mir, nicht in meinem Sichtfeld.

Aber da sie sehr oft wegen irgendwelchen Aktionen von uns den Kopf schüttelt … ganz bestimmt auch jetzt.

Dem Türsteher wird’s zu blöd. Er pfeift einen Kollegen zu sich.

War ja so klar, dass wir Affen wegen unserem Verhalten aus dem Club buxiert werden.

Nachdem wir unser Kontingent an «Jebo te» und «Skurwysyn» aufgebraucht haben, schafft es Edona uns von dem Club weg zu lotsen und keift uns erst mal ein Runde an.

«Was zu Teufel ist denn bloss los mit euch? Wir wollten doch nur ein bisschen feiern und ihr baut wieder nur Scheisse!»

Breitbeinig, mit den Händen in der Hüfte steht sie da und wartet mit wütendem Gesichtsausdruck auf eine Erklärung von uns.

«Du bist an allem Schuld.» ruft Jasa aus und zeigt auf seine Schwester.

«Ich bin schuld?», sie läuft ein paar Meter hin und her bevor sie uns wider anschaut. «Ich?! … Jebem … wer hielt es für eine gute Idee, den Türsteher als Hurensohn zu bezeichnen? Ich wa..»

Jasa fällt ihr ins Wort. «Chill! Darum geht’s doch gar nicht. Du hattest Sex mit ihm!» Ohne mich anzusehen zeigt sein gestreckter Arm inklusive ebenso gestreckter Mittelfinger auf mich. «Kannst du mir das erklären, Sis?»

«Lass sie Jasa. Ich kann dir das erklären.», versuch ich dazwischen zu gehen.

«Du hälst die Klappe!», brüllt er mich an. «Das ist eine Sache zwischen ihr und mir!»

«Ja und?!», schreit Edona ihren Bruder an. «Was solls? Hatten wir eben Sex. Was ist schon dabei? Du hast mir nicht vorzuschreiben was ich darf und was nicht!»

Sie wendet sich ab und läuft in Richtung Escher Wyss davon.

Ich hab keine Ahnung was ich machen, geschweige denn sagen soll.

Jasa und ich schauen uns abwechselnd an und dann wieder ihr nach.

Ich schüttle den Kopf und geh ihr hinterher.

Als ich sie eingeholt habe, lege ich meine Hand auf ihre Schulter und stelle mich vor sie.

«Warte doch mal kurz. Es tut mir leid … der ganze Scheiss war doch nur meinetwegen. Hätte ich es einfach für mich behalten …»

«Halt die Klappe.», fällt sie mir ins Wort. «früher oder später hätten wir es ihm sowieso sagen müssen. Vielleicht war einfach der Zeitpunkt etwas doof … so strategisch gesehen … du Trottel.» sie schaut mich an und grinst.

«Ja … Trottel … dafür bin ich Stadtbekannt», sag ich und lächle zurück.

 

«Wo ist eigentlich Jasa hin?»

Wir schauen uns beide um. Weit und breit kein Jasa zu sehen. Ich schüttle den Kopf. «Kein Plan.»

«Begleitest du mich noch nach Hause?», will sie von mir wissen.

Ich nicke und wir spazieren los.

 

Wortlos schlendern wir zusammen der Limmat entlang.

«Wusstest du …», unterbrich ich das Schweigen. «dass Pinguine verdammt gut sehen können unter Wasser?»

«Pinguine?», sie bleibt stehen und schaut mich an. «wie kommst du denn jetzt auf Pinguine?»

«Weiss nicht … wenn ich nervös bin … denke ich … Pinguine sind halt voll coole Tiere. Nicht?.», stammel ich vor mich hin.

«Ja, Pinguine sind süss. Aber was ich gerade spannender finde … wenn du nervös bist? Warum bis du denn nervös? Der grosse, böse, ich geb einen Fick auf alles Ben ist nervös? … sag.»

Sie stellt sich nahe vor mich hin.

Weil sie einen Kopf kleiner ist als ich, kuckt sie mich von unten mit ihren grossen Augen an und stupst mich mit ihrem Finger in den Bauch. «Jetzt sag schon. Warum bist du denn nervös? Pinguin.» Sie lächelt.

Das ist der Moment, sag ich mir. Küss sie! Jetzt!

Das hast du schon mal hingekriegt, dass geht jetzt auch nochmal!

Kurz muss ich an Jasa denken.

Dann fällt mir wieder ein, dass er mir vor etwas 40 Minuten eine verpasst hat. Und überhaupt, er ist nicht da. Und ich mag sie halt wirklich. Klar, ihn auch .. aber …

«Fuck it!», murmle ich.

«Was?», will Edona wissen.

«Egal.», antworte ich ihr, fahre mit meiner rechten Hand über ihren Hals zu ihrem Nacken, zieh sie noch näher an mich ran und küssen sie.

 

Ja, sorry. Tut mir leid. Gibt jetzt halt auch eine kleine Lovestory hier. Kann ich auch nichts für.

Musst du einfach durch.

Aber hey, ich erspar die Details, ok?

Landen nochmal in der Kiste.

Zufrieden?

 

Fortsetzung