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Kurzgeschichten

Marianne

Ihr kennt das.

Man liegt gemütlich und entspannt mit einem Bier in der Hand auf einem Liegestuhl und geniesst die frische Meeresbrise die über das Schiff weht.

Sommer, Sonne, Sonnenschein.

Und wie immer, wenn ich gerade meinen Seelenfrieden erreicht habe, kommt irgendwoher Marianne ins Spiel.

„Sag mal hast du sie noch alle?!“

„Wie meinen?“

„Stell dich nicht dümmer als du ohnehin bist. Du weisst ganz genau worum es geht. Warum hast du das getan?!“

„Was ist dein Problem?! Du hast doch gesagt, wir machen diese Kreuzfahrt um einfach mal den ganzen Stress über Bord werfen zu können.“

„Ja aber damit meinte ich doch nicht meine Mutter du Vollidiot!“

„Dann solltest du vielleicht mal konkreter definieren, was du jeweils damit meinst, wenn du etwas sagst.“

„Ach jetzt liegt es also an mir, dass du so ein Trottel bist?“

„Kann es sein, das du noch sauer bist wegen letzter Woche? Ich dachte, das hätten wir geklärt? Ich habe mich doch entschuldigt. ..obwohl man schon so fair sein und einräumen könnte, dass auch das nur passiert ist, weil du wie immer, deine Wünsche nicht deutlich formuliert hast.“

„Du wolltest mich mit einem wildfremden, alten Sack verheiraten um ein Bündnis mit Norwegen einzugehen! Ich denke nicht, dass mich da irgendeine Schuld trifft.“

„Aber du hast doch gesagt, du möchtest, dass ich dich auch mal wie eine Prinzessin behandle und das war dann auch wieder nicht recht. ..du bist immer so aufbrausend.“

„Aufbrausend?! Ich bin nicht aufbrausend! Du würdest auch durchdrehen, wenn dich jemand anzünden würde!“

„Das war doch nur ein einziges Mal. Ausserdem wollte ich nur das machen, was mir der Psychiater geraten hatte. Zu dem du mich übrigens geschickt hast!“

„Der hat dir doch nicht gesagt, du sollst mich anzünden!“

„Er hat gesagt ich solle alles was mich an meiner Freundin stört, in Briefe schreiben und sie anzünden.“

„Die Briefe! Doch nicht mich! Ich halte das nicht mehr aus mit dir… Nicht nur, dass du immer mal wieder so epochale Scheisse baust, sogar die kleinen Dinge kann man dir überlassen und ich möchte doch nur, dass du mich auch mal etwas entlastest. Ist das so viel verlangt?“

„Ich weiss echt nicht wovon du redest. Ich mache doch viele Dinge die dir zugutekommen.“

„Zum Beispiel?“

„Na neulich als ich viel Geld gespart habe. Erinnerst du dich? Du hast gesagt, ich soll dir diese völlig überteuerte Creme holen auf dem Heimweg. Du wolltest die, weil du gut aussehen möchtest für mich. Weisst du noch? Ich habe viel Geld gespart an dem Tag.“

„Du hast dir stattdessen eine Flasche Wodka gekauft..“

„Na die war viel billiger und wirkt ohnehin besser als deine doofe Creme. „

„Das zählt doch nicht als Entlastung für mich!“

„Gut. Ok. Aber ich mach ja auch noch andere Dinge für dich. Ich habe zum Beispiel letzte Woche, als kaum noch Essen im Kühlschrank war, online eingekauft. Online Shopping nennt man das. Da kommt das Zeugs einfach zu dir nachhause. Völlig stressfrei.“

„Das war doch keine Online Shopping! Du hast mir per SMS eine Einkaufsliste geschickt!! Ich weiss wirklich nicht mehr, was ich noch mit einem Typen anfangen soll, der Bügeln für ein Brettspiel für Frauen hält. Es ist wohl echt an der Zeit, dass wir getrennte Wege gehen.“

„Du willst tatsächlich Schluss machen? Komm schon.. das alles ist doch gar nicht so schlimm.“

„Nicht so schlimm? Nicht so schlimm?! Vergiss es! Es ist aus zwischen uns! ..und dass du aus Prinzip einfach immer anderer Meinung sein musst als ich, das ist auch nur ein weiterer, kleiner Grund von Millionen, weshalb ich nichts mehr mit dir zu tun haben möchte.“

„Warum? Wenn ich immer der gleichen Meinung wäre wie du, dann lägen wir doch beide immer falsch. Wie sollte das denn irgendwem weiterhelfen?“

„Dir haben sie doch echt ins Gehirn geschissen..“

„Bitte Baby, lass uns nicht streiten. Ich versuche doch mein Bestes zu geben. Ich möchte dich nicht verlieren. Du bist wunderbarste und allerschönste Frau die ich jemals getroffen habe.“

„Hör doch auf. Du willst mich doch nur besänftigen und ins Bett kriegen.“

„Und intelligent bist du auch noch!“

„Du hast echt einen Vogel!“

„Ich weiss, mein Spatz.“

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Gott, Welt, diesdas..

Poetry, Comedy ..keine Ahnung

Na, ihr Pimmler..

Ich wurde schon öfters darauf angesprochen, ob ich nicht auch mal ein Video machen würde, ob ich mal an einem Poetry Slam teilnehme oder sonst irgendwas mit Comedy machen werde?

Darauf gibt es eine ganz einfache, klare Antwort:
..ich weiss nicht so recht.

Für Videos fehlt mir das nötige Equipment und ich sehe scheisse aus in HD.
Plus fehlt es mir so spontan auch gerade an einer Idee.
Falls aber jemand von euch beides hätte, schreibt mich ruhig mal an.
Vielleicht lässt sich da ja was drehen.
..drehen. gecheckt? Schenkelklopfer.

Poetry Slams
..meh
Das scheint nicht so ganz zu meinem natürlichen Habitat zu gehören.
Ich habe mir das schon öfters überlegt.
Im Gegensatz zu Videos, würde es mir dafür nicht an Material und Ideen fehlen.
Aber ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass ich da nicht hineinpasse.
Ich war nicht an vielen Slams, aber es fühlte sich komisch an.
Weiss nicht so genau, wie ich sowas finde.
Ich musste auch zuviel lachen und mir wurde gesagt, dass gewisse Vorträge eigentlich nicht zum Lachen gedacht gewesen wären.
..da waren echt komische Vögel dabei. Und damit meine ich nicht zwingend „hahaha ..witzig“ – komische Vögel.

Was Comedy im Allgemeinen angeht, könnte ich mir dann schon eher vorstellen.
Allerdings reisst es mich bis dato nicht wirklich an ein Mikrofon um dort meine dämlichen Witzchen zu reissen.
Aber hey, sollte es sich einmal ergeben, sollte ich mal irgendwo eingeladen werden, werde ich euch auf dem Laufenden halten.

Bis dahin werde ich mich weiter dem Schreiben von weltverändernden Beiträgen auf diesem Blog widmen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Habe die Ehre.

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Kurzgeschichten

Wärmetheorie

Neulich hab ich Lisa kennengelernt.
Sie redet gerne.
Und viel.
Und mit viel, meine ich sehr viel.
Sehr viel, könnte man mit ununterbrochen gleichsetzen.
Sie gehört zu der Gruppe Menschen, die was mit Einstein gemeinsam haben.
Sie albert gerne.

Das ist grundsätzlich nichts schlimmes.
Aber ihre Humor-Komfortzone ist für mich wie Narnia.
Nicht meine Welt.

Sie mag Komiker wie Mario „kennste, kennste, kennste?“ B.
Ein „kennste“ hier, eine „witzige Geschichte“da.
Ja kenn ich und die Geschichten sind nicht witzig.

Lisas Geschichten sind wie die Menge Wasser und die Menge Dampf, die sich genau decken.
Eine Nullkurve.
War der jetzt zu hoch?
Gesättigte Dämpfe.
Wärmetheorie.
Witzige Geschichte.

Wirklich. Was sie so erzählt, fängt bei Null an und steigert sich dann durch die Zugabe von Nichts auf das Niveau von Null.
Zack!
Witzige Geschichte.

Nur weil man sich immer wieder halb totlacht während man was erzählt, wirds nicht automatisch witzig.

Lachen soll ja gesund sein.
Ich gönn ihr ein langes Leben.
Aber das mit uns beiden, war wie meine Geburt.
Eine einmalige Sache.

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Im Wald mit Bernd

Die dumpfe, lieblose Stimme durchbricht die idyllische Stille im Wald:
„Was macht es denn?“

Erschrocken seh ich mich um.
Nicht erschreckt wegen der falschen Verwendung von Personalpronomen …

Ja, ich bin eine grammatikalische Pfeife, aber mit Personalpronomen kenne ich mich aus.
Ich kenne sie alle!
Ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie.
Da macht mir keiner was vor!

… sondern weil der mich so ohne Vorankündigung von der Seite anquatscht.
Aber da ist weit und breit keiner.
Ob das eine späte Nebenwirkung des Psilocybin ist?
Dass sich das nach 10 Jahren erst bemerkbar macht?
Hätte ich wohl besser die Finger von diesen Pilzen gelassen, denke ich mir.

Mein Gedankengang wird erneut von dieser Stimme unterbrochen.
„Was hat es da in der Hand?“
„Wer ist denn da?“ rufe ich in den Wald.

Nichts.
Stille.

„Bernd.“
Meint die stumpfe Stimme.
„Bernd? Ich kenne keinen Bernd.“
Ich überlege kurz, ob ich wirklich keinen Bernd kenne.
Obwohl, wenn man im Wald angequatscht wird, bedeutet das ja auch nicht zwangsläufig, dass es auch jemand sein muss, den man kennt.
„Komm raus und zeig dich!“ ruf ich in die Richtung aus der die Stimme kam.

Nichts.
Stille.

„Das geht nicht.“
„Warum geht das nicht?“
„Ich kann mich nicht bewegen.“ ich meine einen leicht weinerlichen Unterton darin zu hören.
„Was heisst das, dass du dich nicht bewegen kannst? Hast du dich verletzt? Soll ich Hilfe rufen?“
Ich male mir aus, was hätte passiert sein können.
Ist er gestürzt und hat sich dabei ein Bein ausgerissen?
Wurde er von einem Bären angegriffen?
Hat der ihm ein Bein ausgerissen?
Oder wurde er von einem wilden Bienenschwarm durch den Wald gejagt?
Und können Bienen Beine ausreissen?
Eine einzelne wohl nicht, aber im Kollektiv?
„Nein ich brauch keine Hilfe. Mir geht’s eigentlich ganz gut soweit.“
„Kein ausgerissenes Bein?“
Erst nachdem das raus ist merke ich, dass meine Enttäuschung wohl nicht wirklich angebracht ist.
„Warum kommst du dann nicht vor und zeigst dich?“
„Ich steht doch schon vor dir.“
Jetzt reichts.
Ich gehe gerade aus um den Baum herum, um hinter diesen zu sehen.
Denn der Kerl steckt garantiert da hinten.
Ich hör doch wo die Stimme herkommt.
Dreimal renne ich um den Baum.
Da ist keiner.

„Bernd“, sag ich. „Ich stehe nicht auf dieses Versteckspiel. Ich gehe jetzt. Schönes Leben noch.“
„Warum geht es denn? Ich wollte doch nur ein bisschen reden. Hier kommt man so selten zum Reden.“

Ich überlege kurz.
Zeit hätte ich ja.
Ausser Pokémon suchen tu ich ja gerade nichts.
„Na schön. Lass uns bisschen quatschen. Aber nur unter einer Bedingung. Zeig dich!“

Nichts.
Stille.

„Aber es sieht mich doch. Ich bin das Baum an das es sich anlehnt. ..und kann es das lassen? Das ist mir zu intim.“

„Du bist ein Baum?“
„Ja. Eine Birke.“
„Und du heisst Bernd?“
„Ja.“

„Das muss einfach von den Pilzen kommen.“
„Welche Pilze? Ich habe keine Pilze.“
Ich erspare es mir, meiner Halluzination zu erörtern, dass sie eine Halluzination ist und nutze die Gelegenheit einfach um mich mit einem Baum zu unterhalten.
„Und was machst du hier so?“
„Och.. ich steh hier nur rum, zieh mir CO2 rein und sonne mich n bisschen.“
„Ok. Cool.“
Das spannende Leben eines Baumes.
„Und was macht es hier? Und was hat es da in der Hand?“
„Das heisst eigentlich du.“ belehre ich ihn wie mein ehemaliger Deutschlehrer das gerne mit mir tat.
„Du?“
„Ja, du.“
„Gut. Was macht es hier und was hat es du in der Hand?“
„Nein doch nicht so!“
„So habe ich doch gar nicht gesagt.“
„Ich meinte ja auch nicht so als Wort. ..ach vergiss es einfach.“
Und wieder fühle ich mich wie mein ehemaliger Deutschlehrer.
„Und was hat es jetzt du in der Hand?“ will Bernd weiterhin wissen.
Bernd ist übrigens ein komischer Name für einen Baum.
„Was hat es gegen Bernd?“
„Kannst du jetzt auch schon Gedanken lesen?!“
„Sieht so aus.“
„Weisst du was, das wird mir hier langsam zu dumm. Ich wollte doch nur im Wald ein paar Pokémon fangen. Und jetzt stehe ich hier und unterhalte mich mit einer Eiche.“
„Birke.“
„Na dann unterhalte ich mich eben mit einer Birke. Bernd, die Birke.“
„Was ist Poggemohn?“
„Das sind kleine Monster. Die sind hier überall irgendwo verteilt zum einfangen.“
„Kleine Monster? ..du meinst Ameisen?“
„Nein.“
„Wespen?“
„Nein.“
„Borkenkäfer?“
„Nein. Pokémon sind keine echten Tiere.“
„Hier gibt’s unechte Tiere?“
„Ja, Nein, nicht in Wirklichkeit unechte Tiere.“
„Es sammelt in Unwirklichkeit unechte Tiere?“
„Ja, so kann man das auch nennen.“

Bernd beginnt zu lachen.

„Warum lachst du denn jetzt? Weil ich dieses Spiel spiele? Das ist nur ein Spiel. ..dass ich mich mit einem Baum unterhalte finde ich ehrlich gesagt um einiges lächerlicher.“
„Warum? Mit einem Baum zu reden ist doch normal.“

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Vita

Mein Name ist eigentlich nicht Chris, sondern Sven Rupikki Grognarson.
Ich kam auch nicht im Kinderspital Zürich, sondern neben einem Schweinestall in Riksgränsen, Schweden zur Welt.

Neben einem Schweinestall, weil meine Mutter zu der Zeit Euro-Jobberin in einer Köttbullar-Fabrik und mein Vater Wikinger und auf Reisen, nicht das Geld hatten, um sich im Stall einzumieten.

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück.
Mir fehlte es eigentlich an nichts.
Ich hatte viele Freunde gefunden in den Schweinchen nebenan und es gab immer genug Fleischbällchen.

Weil der Staat die Subventionen für Brandschatzer strich, liess sich mein Vater als ich 5 Jahre alt war, zum Versicherungsvertreter umschulen.
Und wir wollten in die Schweiz umziehen.
Weil wir bei der Durchfahrt die Schweiz nicht bemerkten, lebten wir erst noch 3 Jahre in Italien.
Dort machte ich eine Ausbildung zum Pizzabäcker.
Bis heute ging meine Liebe zu diesem Teigfladengebäck nicht verloren.

Im Alter von 8 Jahren fand mein Vater, als er in Mailand auf der Strasse Haftpflichtversicherungen verkaufen wollte, ein Strassenschild, dass den Weg in Richtung Schweiz anzeigte.
Er kam nachhause und wir verliessen noch in derselben Nacht das Land in Richtung Schweiz.
Hätten wir in Zürich nicht tanken müssen, wären wir wohl wieder durch dieses Land, ohne es zu merken.

In der Schweiz angekommen, verkaufte mein Vater weiterhin Versicherungen auf der Strasse und meine Mutter suchte vergeblich eine Köttbullar-Fabrikb.

An meinem 12. Geburtstag wurde ich vom Staat zwangs-eingeschult.
Das war zwar Ende November und daher etwas spät, doch das störte mich nicht.
Monatlich schloss ich eine Primarstufe ab und im Mai des Folgejahres, übersprang ich die Sekundarstufen und stand kurz vor meinem Schulabschluss.
Da das alles ziemlich schnell ging und ich im Eifer des Gefechts vergessen hatte, mir einen Ausbildungsplatz zu suchen, entschied ich mich dazu, aufs Gymnasium zu gehen.

Da fand ich es nicht so toll, weil meine Mitschüler alle älter als ich waren.
Diese Zeit kam mir ewig vor.
Vielleicht lag dieses Empfinden aber auch eher am latenten Akohol- und Cannabiskonsum.

Weil die Gymnasiumszeit eines Tages zu Ende war, ich aber mit prokrastinieren noch nicht fertig, hatte ich wieder eine Schulstufe abgeschlossen, ohne mich darum kümmern zu können, mir einen Ausbildungsplatz zu sichern.
Da ich wieder einmal relativ verloren da stand, schrieb ich mich an der Uni ein.

Mein Vater und meine Mutter waren schon etwas enttäuscht von mir.
Nicht weil ich neben der Schule mein Taschengeld mit Escort-Jobs aufbesserte.
Obwohl, das ist gelogen.
Ich bekam gar kein Taschengeld.
Denn meine Eltern waren sehr, sehr arm.
Enttäuscht waren meine Eltern, weil ich nichts Richtiges lernte sondern nur ein Studium anfing.

Nachdem ich mein Wirtschaftsstudium mit 17 Jahren abgeschlossen hatte, habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass mich Wirtschaft eigentlich gar nicht interessiert.
Deshalb habe ich in einer Frittenbude angeheuert.
Leider verstarb der Besitzer ein halbes Jahr später, weil er an eine Fritte erstickte.
Ich übernahm seine Imbissbude und verkaufte von da an die Köttbullar meiner Mutter.

Nach ein paar Monaten sah ich mich gezwungen Konkurs anzumelden.
Die Konkurrenz war einfach zu gross.
Eine Schwedische Möbelfirma, deren Name ich nicht erwähnen möchte – reimt sich auf IKEA – verdrängte mich vollends aus dem Fleischbällchenbusiness.
Ich war komplett am Ende.
Finanziell und emotional ruiniert.

Ich wanderte ein halbes Jahr durch Indien, um wieder zu mir selber zu finden.
Mit grossem Erfolg.
Ich fand dort vieles.
Unter anderem mich, Hepatitis B und meine Laktoseintoleranz.

In meinem 18. Lebensjahr, nach meiner Rückkehr, schrieb ich mich noch einmal an der Uni ein, um ein Medizinstudium anzufangen.
Dort lernte ich meine heutige Frau kennen und lieben.
Ein Jahr später erblickte unsere Tochter das Licht der Welt.
Das war ein bisschen stressig.
Nicht unbedingt die Geburt an sich, sondern die Einschulung.
Erklären sie der Schulleitung einmal, wie sie es geschafft haben eine 7 jährige zu gebären.

Heute wohne ich mit Frau und Tochter in einem Aussenquartier in London. Mein Medizinstudium habe ich längst abgeschlossen und arbeite als Taxifahrer.
Dass meine Frau unter der Zwangsprostitution leidet, kann ich so nicht bestätigen.
Im Allgemeinen habe ich in meinem Leben nur selten gegen irgendwelche Gesetzte verstossen und sass auch nie länger als 3 Tage im Gefängnis.